Bitbruger Open 2016 in Saarbrücken

14.11.2016 10:00

„Mittendrin statt nur dabei“

Kurze Zusammenfassung zu den diesjährigen Bitbuger Open in Saarbrücken von Hanna

Am Donnerstag ( 03.11.) haben sich Marwin, Nadine und Hanna auf eine lange Reise begeben. Das Ziel: Saarbrücken. Nachdem wir nun seit 3 Jahren immer wieder davon gesprochen hatten doch endlich mal zu einem großen internationalen Badminton Turnier zu fahren haben wir es in diesem Jahr nun endlich geschafft.

Nach guten 6 Stunden Autofahrt hatten wir es dann doch endlich geschafft. Ankunft in unserer Bleibe. Die war im Übrigen sehr speziell. Im Grunde gab es keine wirkliche Trennung der Räume, alles war irgendwie miteinander verbunden, was gerade in den Nächten sehr verhängnisvoll wurde. Aber dazu später mehr. Nach einem kräftigen Frühstück am Freitag fuhren wir in die Saarlandhalle. Dort liefen bereits auf 2 Spielfeldern die Viertelfinals. Die Halle war mäßig gut gefüllt und wir hatten freie Platzwahl. So gefiel uns das. Und natürlich mussten wir auch nicht lange warten bis wir die ersten Spiele mit deutscher Beteiligung sahen. Und es war wirklich unbeschreiblich. Die Ferne in den Videos im Internet war auf einmal weg. Wir saßen gefühlt 2m von Spielfeldern entfernt und konnten jeden Ball genau beobachten. Selbst wenn dieser an die Netzkante flog, konnten wir erkennen auf welcher Seite er heruntergefallen war. Wahnsinn. Leider hatten einige namenhafte Spieler kurzfristig abgesagt, wodurch es zu zahlreichen Änderungen in den Ansetzungen kam. Egal, unsere deutschen Stars / Vorbilder waren größtenteils noch im Rennen. Natürlich an vorderster Front Marc Zwiebler, der sich ein packendes 3 Satz Spiel mit dem Inder S. Verma  geliefert hat. Leider war es nicht sein Tag und er musste sich schlussendlich doch geschlagen geben. Und leider haben bis auf unser Herrendoppel Fuchs/Schöttler alle deutschen Paarungen ihr Viertelfinale verloren. Auch wenn viele 3 Satzspiele dabei waren hat es am Ende doch nicht gereicht. An uns hat es aber nicht gelegen. Wir haben kräftig angefeuert. Und was waren da für Spiele dabei. Wir wussten nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. Mixed, Einzel, Doppel…Es war alles eine Augenweide. Nach dieser regelrechten Reizüberflutung wollten wir anschließend noch was einkaufen gehen. Wohlgemerkt: halb 8. Also rein in die Innenstadt und als wir endlich angekommen waren haben die ihre Läden einfach vor unserer Nase zugemacht. Frechheit. Da machen die Supermärkt in Saarbrücken tatsächlich um 20 Uhr die Schotten dicht. Gezwungenermaßen mussten wir also Essen gehen. Die Wahl fiel auf ein japanisches Restaurant in der Innenstadt. Eine sehr gute Wahl, wie sich herausstellte. Während wir auf unser Essen warteten konnten wir über allerhand Dinge sprechen, über die wir sonst nicht so intensiv und offen sprechen. Was draus wird, wird sich zeigen :-) Naja jedenfalls waren wir irgendwann wieder Zuhause. Dort angekommen mussten wir als erstes eine Flasche Wein köpfen. Die Schließzeiten der Supermärkte hat uns doch ganz schön zu schaffen gemacht. Nebenbei haben wir „Halt mal kurz“ gespielt ( das Kartenspiel zu den Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling ) und hatten dabei mega viel Spaß. Schlussendlich gingen wir auch wieder viel zu spät ins Bett.

Nach dem Frühstück mussten wir trotzdem erst einmal noch zwei, drei Dingen einkaufen gehen. Die Wahl fiel auf Globus. Wir hatten allerdings außer Acht gelassen, dass Samstag war. Rückblickend betrachtet war das eine Scheiß-Idee. 30 Kassen und keine frei. Hab ich noch nie gesehen. Menschenmassen über Menschenmassen. Naja entsprechend hat das alles länger gedauert als erwartet und wir kamen erst gegen halb 3 in die Saarlandhalle. Da am Samstag die Halbfinals waren, war die Halle auch viel voller als noch am Vortag. Gezwungenermaßen saßen wir weiter oben. Das war aber nicht schlimm. So hatten wir beide Felder gut im Blick. Die Spiele waren wieder so spannend wie am Vortag. Irre Ballwechsel, atemraubende Rettungsaktionen, unfassbar schnelle und harte Angriffe, Trickshots ... alles. Es war von allem was dabei. Selbst nicht nachvollziehbare Schiedsrichterentscheidungen waren dabei. Besonders bitter für den dänischen Nachwuchsstar Anders Antonsen, dem, beim Stand von 18:19, ein, für uns sauber getöteter Ball, abgepfiffen wurde und er damit nicht mehr klar kam. Schade. Ein ähnlicher Fall ergab sich auch bei unserem deutschen Doppel. Nachdem sich ein Däne im dritten Satz mehrfach ohne Schiedsrichtererlaubnis zum Handtuch bewegt hatte, gab es für ihn eine gelbe Karte. Gut für unsere Jungs denn das hat den Dänen so aus dem Konzept gebracht, dass Fuchs/Schöttler verdient ins Finale einziehen konnten. Nach dem Halbfinale gab es noch einen weiteren Höhepunkt. Marc Zwiebler himselfs hat eine Autogrammstunde gegeben. Da mussten wir natürlich mit hin. Nachdem die Horde kleiner Badmintonverrückter Kids durch war kamen dann auch die etwas Größeren auf ihre Kosten. Neben einem Autogramm musste er sich auch mit uns ablichten lassen. Das war schon cool.

Wieder völlig reizüberflutet sind wir im Anschluss noch ins Kino gegangen. Dr. Strange wartete auf uns. Und das hat sich in jedem Fall gelohnt. Zuhause angekommen mussten wir den Tag mit einem Cocktail á la Marwin bzw. einem Glas Wein ausklingen lassen. Ziemlich fertig mit der Welt gingen Nadine und ich ins Bett. Marwin war, wie immer, noch länger wach…. Am nächsten Morgen haben wir wieder schön gefrühstückt und sind extra zeitig los, um noch gute Plätze für die Finals zu erhaschen. Und wir hatten Glück. 5. Reihe. Yes. Es ging los mit dem Damendoppel. Unglaublich intensive und lange Ballwechsel. Teilweise hatten wir das Gefühl, die wollen den Ball nicht runter fallen lassen. Am Ende gewann China das erste Finale des Tages. Im Anschluss folgte der Höhepunkt des Tages. Fuchsi und Johannes mussten ran. Also Michael Fuchs und Johannes Schöttler. Nicht Max und Hanna :-) Spaß bei Seite. Ja, der war nicht so gut. Laber Rhabarber. Das Publikum hat alles gegeben und dennoch mussten sich unsere Jungs in 2 Sätzen geschlagen geben. Schade aber immerhin ein 2. Platz zum nahenden Karriereende. Alle nachfolgenden Spiele waren, mit Ausnahme des Herreneinzels, eher langweilig. Man muss es so klar sagen. Das war nichts im Vergleich zu den Viertel- bzw. Halbfinals. Aufgefallen ist uns ( und dem Publikum ) das am deutlichsten beim Mixed. Wir haben so große Hoffnung in die Engländer gesetzt. Aber im Mixed ständig hohe Aufschläge auf den Herren zu machen ist einfach auch bescheuert. Das klappt einmal aber nicht 3 oder 4 Mal. Da muss man leider sagen, dass sie es nicht anders verdient hatten. So viel Ignoranz muss bestraft werden. Aber einen Höhepunkt hatten wir noch. Unser deutschen Herrendoppel hat sich nicht lumpen lassen und auch noch einen Autogrammstunde gegeben. Auch da waren wir vorn mit dabei. Wieder haben wir Autogramms und ein Foto mit den beiden abgestaubt. Yes!

Dennoch etwas enttäuscht vom Finaltag fuhren wir wieder nach Hause. Diesmal konnten Nadine und ich aber Zuhause entspannen. Marwin hat uns bekocht. Wenn wir schon immer das Frühstück machen, konnte Marwin uns auch mal was Gutes tun. Und es hat auch echt gut geschmeckt. Während Nadine und ich bei einem Gläschen Wein noch Fotos und Videos am Laptop anschauten hat Marwin bereits geschlafen. Erst als wir gegen 11 oder halb 12 ins Bett gingen erwachte Marwin wieder und konnte nicht wieder einschlafen. Naja wenigstens konnte der Rest dadurch in Ruhe schlafen und wurde nicht durch permanentes Schnarchen gestört :-) Nicht wahr, Marwin? Meine Fresse. Was der Junge abgeholzt hat in den paar Nächten. In Summe war das locker 1 km² Amazonas Regenwald.

Nun war schon Montag und wir mussten leider unsere Taschen packen und wieder abreisen. Gegen halb 10 ging es dann auch schon los. Zum Glück waren die Straßen frei und wir kamen super voran. Das wars also mit einem Wochenende voller Badminton. Die Videos sind alle schon im Internet. Leider haben wir uns nicht gefunden, da der Zuschauerraum i.d.R. schlecht angeleuchtet wurde bzw. wir halt einfach nicht da saßen, wo die Kameras filmten. Wie auch immer. Wir haben Lust auf mehr und machen das auf jeden Fall wieder. Aber nun gilt es den Fokus auf das kommende Punktspiel zu legen. Abgeschaut haben wir uns auf jeden Fall einiges. Nun müssen wirs nur noch umsetzen.